Fortsetzung: Ruhestand Pastor Ernst Thomas!

Die 2. Halbzeit

Nach dem Familiengottesdienst versammelten sich alle Gottesdienstbesucher in der Schützenhalle.

FRANZ-JOSEF MOLITOR

Moderator Franz-Josef Helleberg begrüßte ganz herzlich Pastor Ernst Thomas sowie Propst Stephan Schröder von der Pfarrei St. Laurentius, Arnsberg. Weiterhin begrüßte er die Ehrengäste Bürgermeister Ralf Paul Bittner sowie Pfarrer Siebert vom Evangelischen Kirchenkreis.

Präses Schröder sagte, dass Ernst Thomas immer wieder viele Menschen verabschiedet hätte und dass er heute nun selber verabschiedet würde. „Heute ist dein großer Tag, deine Verabschiedung! Was dir da eben im Familiengottesdienst gezeigt wurde, das war schon ein richtig großes Geschenk, dass die Gemeinde dir überreicht hat, das finde ich einfach großartig! Du hast mir vor einigen Wochen einen Ordner mit allen Daten und Fakten deiner Gemeinde überreicht, das ist so typisch Ernst Thomas, korrekt und gewissenhaft. Du hast aber auch eine andere Seite, Du bist ein Seelsorger mit Seele. Ich kann dir das mal an drei Dringen deutlich machen.

Zunächst habe ich dir 2 Flaschen Bier aus dem Kloster Meschede mitgebracht, die du in Ruhe genießen mögest. Mit diesem Bier will ich deine Nähe zu den Menschen und den Vereinen in Oeventrop verdeutlichen und auf die Fröhlichkeit, die du gerne gelebt und erlebt hast.“

Der Propst erinnerte an die vielen Auftritte unter der Vogelstange, von denen er selber leider keinen einzigen erlebt hätte, er habe aber davon gehört, wie sehr der Pfarrer und die Schützen dieses immer genossen hätten. Sein Mitwirken beim Karneval der KfD gehörten alljährlich zu den Highlights. Die Menschen haben immer gespürt, dass du ein Mensch bist, der gerne unter Menschen ist!

Ganz besonders hing dein Herz auch an dem Ferienlager. Du hast die Kinder immer wie Edelsteine betrachtet, die du aufgehoben hast. Du hast immer versucht, ihnen Gott zu zeigen. Das ist eine Gabe, die dich auszeichnet!

FRANZ-JOSEF MOLITOR

Als nächstes holte der Propst ein Schafsfell hervor. „Es soll dokumentieren, dass wir heute bei einem Hirten sind, einem Hirten, der sehr gerne bei seiner Herde war. Er sagte weiter: Papst Franziskus hat einmal gesagt, Der Hirte muss seine Schafe am Geruch erkennen; ergänzend führte der Papst hinzu, der Hirte muss selber wie seine Schafe riechen!“ Du hast diesen Geruch, bist gerne bei den Menschen, das spüren wir!“

Ob in guten oder in schwierigen Zeiten und Situationen, du hast immer dein Leben mit ihnen geteilt und bist dabei immer Mensch geblieben!

Zum Schluss überreichte er ihm einen Wanderstab. „Diesen Stab möchte ich dir für deinen weiteren Lebensweg mitgeben. Lieber Ernst, du warst für die Menschen da, nun trittst du einen Schritt zurück, du tauscht den Hirtenstab gegen den Wanderstab. Nach den vielen Anstrengungen die du in deinem priesterlichen Leben ertragen hast, geprägt auch von schwerer Krankheit, sollst du nun mit diesem Wanderstab eine Zeit der Muße erleben!“

FRANZ-JOSEF MOLITOR

Als nächster trat Bürgermeister Bittner ans Mikrofon. Ich kann mich gut an all unsere Treffen erinnern, wir haben immer gelacht, wir haben aber auch immer sehr ernst gesprochen. Ich glaube, dass ist das, was Freundschaft und was auch dich ausmacht. Mir haben die Gespräche mit dir immer gut getan!

Wir sind natürlich traurig, dass wir dich heute verlieren, aber wir werden dich ja nicht ganz verlieren. Irgendwo wirst du immer wieder mal mit dabei sein. In den 26 Jahren hast du den Menschen immer viel gegeben. Du warst ein Seelsorger für die Menschen und ihre Seele, das ist eigentlich die Grundlage für alles. Ich weiß, dass dich die menschlichen Schicksale oft sehr berührt haben, dass du nachts nicht schlafen konntest. Ich habe deine Vita vorliegen, du hast viele Stationen hinter dich gebracht und bist dann bei uns in Oeventrop angekommen. Für die beiden Pfarreien Oeventrop und Rumbeck warst du jederzeit ein Ansprechpartner, du hast deine Aufgaben immer sehr ernst genommen. Als die Flüchtlinge in unser Land strömten warst du derjenige, der nach der Bürgerversammlung spontan über 100 Leute für die Flüchtlingshilfe gewinnen konntest, und viele von denen noch heute tätig sind. Um die Veranstaltungen der Vereine im Dorf koordinieren zu können, hast du einen jährlichen Termin zur Terminabsprache im Pfarrhaus ins Leben gerufen. Als die Organisation des Osterfeuers durch die Vereine nicht mehr möglich war, hast du dich bemüht, den Brauchtumsverein Osterfeuer ins Leben zu rufen, der jetzt zum zweiten Mal gezeigt hat, was persönliches Engagement alles möglich macht. Das alles hast du auch als Seelsorger unserer Gemeinde getan, du wusstest immer, worauf es ankommt!

Der Bürgermeister schloss mit den Worten: „Lieber Ernst! Mitgebracht habe ich dir nichts materielles. Ich habe aber etwas, was viel wichtiger ist, ich schenke dir Zeit. Zeit, die wir beiden gemeinsam verbringen können. Obwohl mein Terminkalender immer übervoll ist, werde ich mir die Zeit für dich nehmen!“

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Letzter Redner war Pastor Sievers von der ev. Kirchengemeinde. Er sagte, dass er und auch die kath. Kirchengemeinde 1997 sehr gespannt darauf gewesen sei, was da für ein Mensch zu uns kommt. Heute nach 27 Jahren wissen wir, dass sie ein Mensch mit zahlreichen Facetten und Eigenschaften sind. Sievers erinnerte daran, wie gut die Zusammenarbeit, der damals noch nicht so weit vorangekommen Ökumene, in Oeventrop doch schon gediehen sei. Ihre erste dienstliche Zusammenarbeit sei eine ökumenische Trauung gewesen. Und als er dann gesehen habe, dass Ernst Thomas dort mit Sandalen erschienen sei, da war mir klar: „Der passt zu uns!“

FRANZ-JOSEF MOLITOR

Nach den Begrüßungsworten der Ehrengäste wurde Pastor Thomas vom Gemeindeteam der kath. Kirchengemeinde an Hand des Alphabetes in über 20 Kategorien eingestuft. Besonders wichtig waren den Akteuren die Buchstaben A, D, E, K und E, die letztedlich das Wort D A N K E ergaben. Die Moderation der Aufführung hatte Frank Demming übernommen.

FRANZ-JOSEF MOLITOR

Und wie immer, das Beste kam zum Schluss. Der Auftritt der Kinder der Grundschule Dinschede. Schulleiterin Simone Eickhoff moderierte die halbstündige Showeinlage der Kinder, die durch ihre Lieder stimmungsvoll und stimmgewaltig begeistert vorgetragen wurden. Zwischendurch gab es immer wieder kurze Wortbeiträge der Schulkinder, die alle mit den gleichen Worten begannen: „Wenn ich an Pastor Thomas denke, dann erinnere ich daran, dass……….

Video 1: Ein komisches Gefühl im Bauch, der grüne Link!

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Nach den Aufführungen durften die Kinder zuerst in den Speisesaal zur Fütterung, danach die Erwachsenen. Für das leibliche Wohl sorgten die Damen der KfD.

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Das Freiwillige Tambourkorps und der Musikverein beteiligten sich musikalisch an dieser schönen Abschiedsfeier für Pastor Thomas.

Das war die 2. Halbzeit

Text, Bilder und Videos: Franz-Josef Molitor

Alle Bilder finden Sie hier:

https://www.flickr.com/photos/oeventrop_people/albums/72177720316570581/with/53686585863