
Vor 20 Jahren begegneten sich zufällig Ingeborg Starosta und Sandra Kammel auf der Straße zum Lattenberg, beide gleichzeitig damit beschäftigt, die Kröten, Molche und Salamander von der Straße zu retten.
So lernten sich die Gründerinnen der Krötentruppe kennen. Man tat sich zusammen, es fanden sich noch ein paar mehr Leute und somit entstand nach und nach eine Gruppe aus Naturschützern, die bis heute versuchen eine Kröten- und Molchpopulation zu erhalten. Salamander wurden schon seit Jahren nicht mehr gesichtet.
In den Anfangszeiten waren es Massen an Tieren, über 10.000! Leider hat sich die Zahl in den Jahren auf rund 3000 reduziert, aufgrund von Lebensraumverlust, Umweltschäden, Klimawandel und am schlimmsten durch eine tödliche Pilzerkrankung aus Asien.
Ausgestattet mit Warnweste, Taschenlampe, Einmalhandschuhen und kleinen Eimern geht es allabendlich wenn es dunkel wird zu zweit los. Die im Boden eingelassenen Eimer werden kontrolliert und die Zäune abgesucht. Die Tiere werden dann in den mitgebrachten Eimern an Ort und Stelle über die Straße getragen und dort wieder in die Freiheit entlassen um ihren Weg ins Laichgebiet fortzusetzen.
Auch jeden Morgen müssen die Eimer kontrolliert werden, denn vielleicht sind über Nacht noch einige Tiere in die Eimer gefallen und diese würden über Tag dort elendig vertrocknen.
Dieses Jahr steht erstmals auch ein Zaun, gegenüber des Klärwerks/Filscheid, da dort letztes Jahr hunderte von Kröten auf der Straße den Tod fanden. Vermutlich ist die ganze Population ausgelöscht, aber ein Fünkchen Hoffnung besteht, dass es vielleicht eine neue Generation mit unserer Hilfe schafft. Deshalb wird der Zaun die nächsten Jahre dort auch weiterhin aufgestellt.
Es wurde die Frage gestellt „Warum das alles?“
Unsere Motivation: Leben retten!!!!
Nutzen:
Amphibien spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem. Das Verschwinden würde ein empfindliches Loch in die natürliche Nahrungskette reißen. Sie sind Beutetiere für Vögel, Reptilien und Säugetiere. Wer Kröten in seinem Garten hat, kann sich glücklich schätzen, denn sie fressen neben Insekten auch Nacktschnecken.
Wichtiges:
Seit 1980 stehen alle Amphibienarten unter besonderem Schutz. Es ist verboten Amphibien, deren Laich und Larven der Natur zu entnehmen.
Die Helfer/innen der Oeventrop Krötentruppe:
Monika Melnik, Michael Büttner, Sigrid und Dietmar Büenfeld, Kathrin Petrikat, Erika und Helmut Böge, Christina Baganz, Ralf Frigge und Familie, Corinna Reiter und Familie, Ines Frank, Yvonne Becker, Daniela Werth, Susanne Kratz, Jaqueline Harnischmacher, Mike Vincke, Oliver Melnik, Nicola Lammert und Tochter, Saskia Wrede, Stefanie Herf, Tanja Koch, Jonas Jaeckel, Sabrina Michels, Peter Nagel, Ingeborg und Bernd Starosta, Sandra und Berthold Kammel, Anne Schulte.
Einige Mitglieder sind aus alters- oder gesundheitlichen Gründen nicht mehr dabei. Daher ist man weiterhin auf der Suche nach ehrenamtlichen Mithelfern/innen. Die Saison erstreckt sich in der Regel über zwei bis drei Monate, mit dem Höhepunkt gegen Mitte März und endet spätestens Ende Mai. Die Zeitspanne von zwei bis drei Monaten bleibt gleich und hängt davon ab, wann der Frühling Einzug erhält. Ideales Wanderwetter für Kröten und Molche sind regnerische Nächte mit Temperaturen über 5 °C.
Bei Interesse zur Mithilfe bitte melden bei:
Monika Melnik, Tel.: 0160/8027898 (seit über 10 Jahren Federführend)
Eine große Bitte an alle Verkehrsteilnehmer: Überall wo Verkehrsschilder auf Krötenwanderungen hinweisen, reduzieren Sie bitte am Morgen und abends bei Einbruch der Dunkelheit, das Tempo auf 30 km/h.
Text und Fotos: Ronald Frank





