Bezugnehmend auf die Stellungnahme der Arnsberger Grünen möchte ich einige Punkte aufgreifen, die mich im Zusammenhang mit den geplanten Windenergieanlagen am Plackweg schon sehr verwundern.
Dass bei einem solch brisanten Thema keine Rücksicht auf die Belange der Oeventroper Bevölkerung genommen wird und in diesem speziellen Fall auf die eines alteingesessenen Vereins, dem durch dieses Vorhaben die Existenzgrundlagen entzogen wird, ist an Dreistigkeit nicht zu überbieten. Die Pläne wurden zwanghaft vor Inkrafttreten des Regionalplans durchgedrückt, damit bloß keine öffentliche Meinung dazu gehört werden musste.
Windkraft ist gut und richtig, aber nicht um jeden Preis. Im Regionalplan, der am 12. März einstimmig beschlossen wurde, sind die Flächen entlang des Plackwegs bewusst nicht als Windenergie-Bereiche ausgewiesen. Das Ziel des Regionalplans ist es, den Ausbau der Windenergie mit den Interessen der Bürger und der Natur in Einklang zu bringen. Diese beiden Projekte und ihre Umsetzung ohne öffentliche Beteiligung stehen dazu in klarem Widerspruch.
Plakativstes Beispiele für diesen Widerspruch sind die Auswirkungen auf unseren Segelflugverein und die unmittelbare Nähe zum Naturschutzgebiet Arnsberger Wald. Der Luftsport-Club, mit mehr als 300 Mitgliedern, der seit 70 Jahren diesen Ort prägt, muss nun um seine Existenz bangen, obwohl seine Aktivitäten aus diesem Ort nicht weg zu denken sind.
Zudem erschüttert es mich dass eine Prüfung der Umweltverträglichkeit für die ersten fünf Anlagen als nicht notwendig erachtet wurde – obwohl sie direkt an der Grenze zum Naturschutzgebiet stehen. Der Gesetzgeber schreibt eine solche Prüfung wohl aber erst ab der sechsten Anlage vor.
Wie geht das nun weiter? Werden die nächsten beiden Anlagen wieder einzeln bewertet oder wird das als Gesamtprojekt betrachtet – wie es laut Aussagen eines der Investoren wohl auch seit 2021 geplant ist?
Wenn die Bürger und Vereine schon umgangen wurden, sollten zumindest die Bedürfnisse der Natur berücksichtigt werden. Ich hoffe, dass der HSK den Zusammenhang der Projekte erkennt oder dass die Naturschutzverbände NABU und BUND die Prüfung andernfalls juristisch durchsetzen.
Ich ziehe meinen Hut davor, dass ausgerechnet die Grünen – für die dieses Thema sicher nicht einfach ist – dem LSC zur Seite springen und sich massiver Kritik aussetzen. Wo verstecken sich die anderen (Oeventroper) Parteien? Offensichtlich stimmen sie durch Nichtstun dem Vorhaben des Investors, der zufällig auch noch Mitglied einer dieser Parteien ist, zu. Wurden sie nicht gewählt, um die Interessen der Bürger zu vertreten? Ein Schelm, wer Böses denkt.
Auch ist es auffallend ruhig um unseren sonst in Medien so präsenten Bürgermeister. Wurde er nicht mit tatkräftiger Unterstützung vieler Oeventroper gewählt?
Auffällig ist, dass er jedes Mal, wenn es in diesem Ort um etwas geht ( z.B. ZUE ), bei dem er evtl. zwischen den Stühlen sitzt, in der Versenkung verschwindet. Hier erwartet Oeventrop, dass er sich klar gegen die beiden in nördlicher Richtung geplanten Windräder ausspricht, sich hinter den LSC und diesen Ort stellt und alles in seiner Macht stehende unternimmt, um dieses Vorhaben zu stoppen. Ein „mir sind die Hände gebunden“ zählt da nicht.
Zuletzt appelliere ich an den Investor: Wenn er nicht als „ Totengräber“ des LSC einen dauerhaften Eintrag in den Büchern der Ortsgeschichte haben möchte, sollte er sein Vorhaben überdenken. Schon jetzt muten seine Werbeschilder an den Zäunen des LSC befremdlich an.
Michael Müller-Lenser
Von meinem iPad gesendet